Mit Klaus Beyer, Jonatan Fidus Blomeier, Dirk Böther, Greta Ebling, Tanja Kübler, Luca Kühl, Pia Noll
ab 14 Jahren
„Regiert anders, regiert im Wettstreit um das allgemeine Wohl.“
Antigone sieht den Generationswechsel mit Zuversicht. Nicht nur einer Ihrer Brüder soll künftig das höchste Staatsamt bekleiden, sondern das Rotationsprinzip gelten. Doch König auf Zeit – das ist für Eteokles keine Option. Einmal inthronisiert, macht er klar, dass er Polyneikes das hohe Amt nicht kampflos überlässt. Alle Versuche, im Interesse Thebens eine diplomatische Lösung zu finden, schlagen fehl. Mit sieben Heeren kreist Polyneikes das Land seiner Herkunft ein, will die Thronrochade gewaltsam erzwingen. Antigone und ihre Schwester Ismene sind alarmiert. Aus Erfahrung fürchten sie den Krieg und sorgen sich um die Brüder. Tatsächlich finden beide Männer den Tod, der Kampf um Theben endet jäh. Das Land steht vor einer Zeitenwende. Und damit ist auch die Geschichte neu zu bewerten. Federführend hierbei ist Kreon, der Onkel der vier Königskinder. Er erkennt die Risiken und Chancen eines Machtvakuums sofort. Ohne klare staatliche Prinzipien, so ist er überzeugt, gibt es keine Stabilität. Zu diesen Prinzipien gehört auch, wie man der toten Brüder gedenkt. Zwischen Antigone und Kreon kommt es zum offenen Konflikt, der am Ende nur Verlierer kennt.
Das Theater der Antike hat den Grundstein für unser heutiges Demokratieverständnis gelegt: Im Wettstreit der Ideen und Argumente ist jener Weg zu finden, der dem Wohle aller dient. Wo jedoch hat die Freiheit des Einzelnen ihre Grenzen? Und welche Sanktionen stehen einem freiheitlich verfassten Staat zu Gebote?