Staatstheater Braunschweig
Schlosstheater
Ernst Jandl war ein österreichischer Dichter (1925-2000), der mit Leidenschaft und Neugier beständig darum ring, Grenzen zu überwinden und neue Formen zu suchen. Neben seiner experimentellen Lyrik verfasste er ab Mitte der 1970er Jahre auch zwei Theaterstücke – »die humanisten« sowie »Aus der Fremde« über die Schaffenskrisen eines Schriftstellers, das 1980 mit dem Mülheimer Dramatiker¬preis ausgezeichnet wurde.
»er«, Schriftsteller, lädt »sie«, ebenfalls Schriftstellerin, tagtäglich zum Abendessen ein. Das Schreiben fällt ihm schwer und »er« kämpft mit seinen Depressionen genauso wie mit dieser »papierenen Zeit…«. Als kongeniale, scheinbar talentiertere Partnerin stützt »sie« ihn, der seiner Meinung nach »im Morast steckt, während sie den Sternen nahe« ist.
»Die Inszenierung entwickelt die beiden rastlos lethargischen Sprechmaschinen nach und nach zu strahlend lebendigen Figuren eines autofiktionalen Jandl-Theaters (…) und zeigt im melancholischen Miteinander die zärtliche Offenheit der Liebesbeziehung.« (taz, 02.12.2024)
Regie: Christoph Diem
Rauminstallation: Wolf Gutjahr
Kostüme & Video: Florian Barth
Dramaturgie: Holger Schröder
Mit: Gertrud Kohl, Valentin Fruntke, Tobias Beyer
Ursprüngliche Premiere am 08.11.2024 im Staatstheater Braunschweig / Aquarium.
STAATSTHEATER BRAUNSCHWEIG
Die Anfänge des Staatstheaters Braunschweig als Hoftheater reichen zurück bis ins Jahr 1690. Heute zeigt das Fünf-Sparten-Haus, ausgestattet mit einem A-Orchester, Musiktheater, Schauspiel, Tanztheater, junges Theater sowie Konzertprogramme von höchster künstlerischer Qualität. Dabei fühlt sich das Staatstheater sowohl der Pflege von Tradition und Repertoire sowie einer mutigen, gegenwärtigen Programmatik verpflichtet. Etwa 600 Vorstellungen pro Spielzeit ziehen mehr als 180.000 Besucher:innen an. An drei festen Spielorten – im Großen Haus, im Kleinen Haus und demnächst im neuen Jugendtheater in der Husarenstraße (ab 2026) – sind über 550 Mitarbeitende beschäftigt.
Schlosstheater