ab 14 Jahren
„Musik ist etwas Menschliches. Jenseits von Politik und Zeitgeschichte."
In seiner schallisolierten Wohnung schwadroniert der Kontrabassist – unter wachsendem Einfluss von Alkohol – über die Vorzüge und Nachteile seines Instrumentes, mit dem ihn offensichtlich eine Hassliebe verbindet. Er ist ein Mann, von Beruf Orchestermusiker, und leidet an der Hierarchie des Orchesterbetriebes und an seiner Bedeutungslosigkeit als „Tutti-Schwein“. Dirigenten hält er für überflüssig, er hasst Mozart und Wagner und er verweigert zuweilen sogar das volle Ausspielen der Parti tur. Allein die junge Sopranistin Sarah hat es ihm angetan. Immer wenn sie auf der Bühne steht, spielt er besonders schön, was sie „natürlich nicht bemerkt“. Wie auch, ver schwindet er doch allabendlich hinter dem riesigen Instrument in der letzten Reihe des Orchesters. Je mehr er trinkt, desto mutiger fasst er einen Plan: Vielleicht wäre
die für den heutigen Abend geplante Rheingold-Premie re unter einem vielbeachteten Dirigat die einmalige Möglichkeit, Sarahs Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen? Wird er den Skandal wagen? Patrick Süskinds Monolog vollbringt das Kunststück, eine unsympathische Figur mit Charme und sprühendem Wortwitz äußerst liebevoll zu zeichnen.